Nachhaltige Lösungen

für die Koexistenz von

Menschen und Wildtieren

 

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Human Elephant Landscapes Program

 

 Das Programm befasst sich mit der Entwicklung von Lösungsmodellen zur Koexistenz von Menschen und Wildtieren in einigen der Elefantenregionen Afrikas.

In vielen Regionen Afrikas findet man kleine lokale Projekte oder auch Dorfgemeinschaften, die Lösungen für ihr eigenes Zusammenleben mit Elefanten und anderen Großsäugern entwickelt haben, während in anderen Gebieten die Konflikte eskalieren. Die Idee hinter dem Human Elephant Landscapes Program ist es nun, funktionierende Lösungen zu dokumentieren und auch in anderen Regionen zur Anwendung zu bringen und zu einem großen Ganzen zu verbinden, um "Koexistenz-Landschaften" zu schaffen, von denen Menschen und Wildtiere profitieren und die auch als Modelle für andere Regionen dienen können. Das Human Elephant Landscapes Program ist eine direkte Antwort auf die noch immer im Namen des Naturschutzes stattfindenden Vertreibungen und Zwangsumsiedlungen indigener Gemeinschaften. Es kann ein Modell sein, wie das von den Vereinten Nationen beschlossene Konzept der Unterschutzstellung von 30% der Erdoberfläche bis 2030 umgesetzt werden kann, ohne dabei Menschenrechte und die Landrechte indigener Völker und lokaler Dorfgemeinschaften zu verletzen.

Das Human Elephant Landscapes Program ist zurzeit unser aktuellstes Programm, auf dem der Fokus unserer Arbeit liegt.

 

Unser Programm folgt dabei vier Schritten:

1. Wir sammeln und dokumentieren innovative Lösungen lokaler, oftmals indigener, Gemeinschaften und vor Ort arbeitender Naturschutz-Organisationen zur Koexistenz mit Elefanten und anderen Wildtieren in Afrika.

     a. Als ersten Schritt drehen wir einen Dokumentarfilm über die zahlreichen innovativen Lösungen, die es in Kenia bereits gibt.

     b. Als zweiten Schritt planen wir die Vergabe eines Naturschutz-Preises für Lösungen zur Koexistenz mit Großsäugern in ganz Afrika, um hierüber möglichst viele gute Ideen und Lösungen sammeln und archivieren zu können, die dann wiederum anderen Gemeinschaften zur Verfügung stehen.

2. Wir beraten und unterstützen lokale Gemeinschaften und NGOs, die von uns gewonnenen Ergebnisse und dokumentierten Lösungen in konkreten eigenen Projekten umzusetzen und entwickeln gemeinsam mit ihnen Modelle, die sich auch auf andere Regionen übertragen lassen.

3. Dort prüfen wir dann selbst vor Ort die Übertragbarkeit unserer Modelle und Lösungen und beraten und fördern ortsansässige Gemeinschaften bei der Umsetzung, sofern diese unsere Unterstützung beim Aufbau von eigenen Naturschutzmaßnahmen wünschen.

4. Wir unterstützen Prozesse von Regierungen und Organisationen, zusammen mit der lokalen Bevölkerung bereits bestehende Schutzgebiete weiträumig zu vernetzen, indem wir aus 1 - 3 gewonnene Erkenntnisse und entwickelte Modelle in den Prozess einbringen und in den Regionen zwischen den Schutzgebieten, wo Menschen leben und wirtschaften, umsetzen.

 

Der Flyer zu diesem Projekt

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                                                   Schritt I:

 

                                 HELP for Coexistence - Der Film

 

Immer mehr indigene Gemeinschaften dokumentieren ihre nachhaltige Lebensweise oder entwickeln eigene Naturschutzprojekte, denn sie sind diejenigen, die seit vielen Generationen auf ihrem Land zusammen mit den Wildtieren leben. 

Oftmals entstehen dabei sehr gute Naturschutzprojekte lokaler Dorfgemeinschaften, die sich mit der Arbeit ortsansässiger Naturschutzorganisationen verbinden. Andere Projekte runden das Bild zu einem faszinierenden Ganzen. Wiederaufforstungsprojekte, wildtierfreundliche Landwirtschaft, Permakultur. Soziale Projekte ergänzen das Gesamtbild. Die meisten dieser sehr guten, oftmals kleinen Projekte, sind international kaum bekannt, so dass es meist an Mitteln zur Umsetzung mangelt.

Aus vielen Puzzle-Teilen kann ein großes Ganzes entstehen, eine Landschaft der Koexistenz von Menschen und Wildtieren. Zu diesem Thema arbeiten wir.

Durch Verbesserung der Lebenssituation in den Dorfgemeinschaften erwächst Bereitschaft, sich für den Schutz der umgebenden Natur einzusetzen und selbst eigene Naturschutzprojekte zu entwickeln. Viele davon sind so faszinierend, dass sie eine internationale Förderung mehr als verdienen. 

Deshalb planen wir einen Film. Einen Film über indigenen Naturschutz in Kenia, beispielhaft für viele andere Länder in Afrika, wo sich ähnliche Entwicklungen abzeichnen. Mit unserem Film folgen wir einer Vision, dass es möglich sein kann, große Lebensräume für Menschen und Wildtiere langfristig zu erhalten, auch bei stetig anwachsender Bevölkerung.
Es ist ein Film über Hoffnung, aber auch über unsere Arbeit mit dem Human Elephant Landscapes Program.

 

Human Elephant Landscapes Program - Unser Förderpreis

Mit unserem Film (Schritt 1) dokumentieren wir innovative Lösungen zur Koexistenz mit Wildtieren, zu Ökosystemrenaturierung und Hilfen für die lokale Bevölkerung. Aus Kostengründen beschränken wir uns bei der Filmproduktion auf Kenia. Aber auch in anderen Ländern Afrikas haben Menschen Lösungen zur Koexistenz mit Wildtieren entwickelt, haben Projekte auf die Beine gestellt, um degradierte Landschaften neu zu beleben oder neue nachhaltigere Formen der Weidewirtschaft entwickelt. Unmöglich sie alle aufzusuchen und filmisch zu dokumentieren.

Um solche oftmals indigene Naturschutzprojekte dokumentieren zu können, gilt es zunächst, sie zu finden. Viele dieser Projekte haben keinen Internetauftritt und wenn doch, findet man diesen nur durch umfangreiche Recherchen. Einige dieser Projekte haben wir im Laufe der letzten Jahre durch unsere Arbeit vor Ort in Kenia und durch Recherchen gefunden. Viele weitere Projekte vermuten wir irgendwo in Afrika, kaum bekannt und meist ohne ausreichende finanzielle Unterstützung. Wir möchten solche Projekte fördern als wertvolle Investition in den globalen Arten- und Klimaschutz und als Modell für einen neuen zukünftigen Naturschutz. Und wir möchten ihre lokal entwickelten Ideen und Lösungsansätze dokumentieren und auf ihre Übertragbarkeit auf andere Regionen prüfen, um sie so in großen zusammenhängenden "Koexistenz-Landschaften" anwenden zu können.

Deshalb planen wir dann die regelmäßige Unterstützung solcher Naturschutzprojekte in Afrika über die Vergabe eines Förderpreises. Es hat sich gezeigt, dass viele Projekte miteinander in Kontakt stehen, so dass auch kleine Projekte ohne Internet-Auftritt über das „Busch-Telefon“ von der Preisvergabe erfahren können. Durch die Vorstellung ihrer Projekte und Einreichung einer Projektdarstellung können Wissen und ihre Erfahrung archiviert und auch in anderen Regionen Afrikas angewendet werden.

 

 

Schritt II:

 

Human Elephant Landscapes Program Mount Elgon

 

Das Human Elephant Landscapes Program Mount Elgon ist die geplante Umsetzung einer Koxistenz-Landschaft für Menschen, Elefanten und andere Wildtiere.

Auch hier starten wir wie bei allen unseren Programmen mit einem Dokumentarfilm, um die Idee, aber auch die Elefanten und die dort lebenden Menschen zunächst vorstellen zu können. Im Sinn haben wir dabei die Region am Mount Elgon, einem erloschenen Vulkan auf der Grenze zwischen Kenia und Uganda mit ausgedehnten Bergregenwäldern, denn ganz in der Nähe haben wir bereits ein Permakultur Projekt.
Die Elefanten am Mount Elgon sind etwas ganz besonderes, denn sie sind die einzigen Elefanten weltweit, die unterirdisch in Höhlen nach Salz graben. Von einst etwa 1.200 Tieren ist ihre Population auf 100 - 350 Tiere geschrumpft. Niemand weiss genaue Zahlen.Wir wollen einen Beitrag zu ihrem Schutz leisten und in unserem Film herausfinden, wie dies zusammen mit der lokalen Bevölkerung umgesetzt werden kann.

Langfristig planen wir eine dauerhafte Präsenz in der Mount Elgon Region, um unsere gewonnenen Erkenntnisse aus Schritt 1 gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung und ortsansässigen Organisationen umzusetzen und so an der Entstehung einer Landschaft der Koexistenz von Menschen und Wildtieren mitzuwirken. Wir sind bereits seit 2018 mit einem Permakultur Projekt, einem Food Forest, in der Region engagiert.

 

Bei der Umsetzung des Programms folgen wir 7 Punkten:

1. Hilfe bei der Reduktion von Wildtierkonflikten.

2. Verbesserung der Lebenssituation in den Dorfgemeinschaften.

3. Bildung und Umweltbildung.

4. Biotopschutz und Renaturierung.

5. Aktive Einbindung in nicht invasives Wildtiermonitoring und Wilderei-Prävention.

6. Ökologischer Tourismus mit kleinen lokalen Lodges und Homestay.

7. Globale Vernetzung mit anderen indigenen Projekten.

 

Schritt III:

 

HELP for the forgotten Elephants

Durch den stetigen Rückgang der Elefantenpopulationen in Afrika entstehen außerhalb der Kernzonen wie etwa dem Okavango Delta oder der Serengeti, in denen die meisten der verbliebenen Elfanten leben, immer mehr kleine "Inseln" am Rande der ehemaligen Verbreitungsgebiete, auf denen manchmal nur noch ein paar Dutzend und einige hundert Tiere überlebt haben. Während viele Naturschutz-Organisationen sich darauf fixieren, zumindest die großen Bestände zu erhalten, widmet sich unser Projekt diesen "vergessenen" Elefanten. Da sie vielfach ohne Schutzgebiete oder nur in relativ kleinen Nationalparks leben, ist hier der Druck besonders groß, mit der sie umgebenden menschlichen Bevölkerung auszukommen. Gerade für diese Tiere ist es besonders wichtig, Lösungen zur Koexistenz parat zu haben, die sich auch in diesen Konfliktzonen umsetzen lassen. Wir versuchen, unsere in den Schritten 1 - 2 gewonnenen Erkenntnisse auf diese Regionen zu übertragen und dort arbeitenden  Organisationen und der lokalen Bevölkerung zur Verfügung zu stellen und auch gemeinsam mit ihnen umzusetzen.

 

Schritt IV:

 

Conservation Coexistence Corridors

Erst durch die großräumige Vernetzung bereits bestehender Schutzgebiete können wirklich langfristige Erhaltungsmaßnahmen für große Wildtiere geschaffen werden. Der Ansatz hierzu kann aber nicht sein, noch mehr Menschen der lokalen Bevölkerung zwangsumzusiedeln, um Platz für Wildtierkorridore zu schaffen. Unser Ansatz ist es, unsere in den Schritten 1 - 3 gewonnenen Erkenntnisse zur Koexistenz und zur Schaffung einer "Win-Win" Situation für Menschen und Wildtiere in den Prozess einzubringen und gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung, mit dort agierenden NGOs und den jeweiligen Regierungen wirklich nachhaltige Bedingungen für langfristige Naturschutzprozesse zu schaffen.

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